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Teil 2: „Ist ja nur Wasser“ - Arno Steguweit weiß es besser

Im ersten Teil unseres Interviews mit Deutschlands erstem Wassersommelier erfuhren wir, was seinen Beruf ausmacht und welche Geschmacksnuancen und Zusammensetzungen Wasser haben kann. Erfahren Sie in der Fortsetzung, welches Wasser er selbst am liebsten trinkt und wie man den eigenen Geschmackssinn trainieren kann.

Teil 2: „Ist ja nur Wasser“ - Arno Steguweit weiß es besser

Wenn Sie den ersten Teil verpasst haben: Hier geht es zum Anfang unseres Interviews.

Wasserspender-Miete.de: Und was ist dann für Sie ein gutes Wasser?

Arno Steguweit: Bei einem hochwertigen natürlichem Mineralwasser - da spreche ich von einem guten Wasser. Ein gereinigtes und mit künstlich zugesetzten Inhaltsstoffen versehenes Wasser ist für mich nicht gut. Wir können in Deutschland dankbar sein für die hohe Qualität des Leitungwassers. Als Trinkwasser ist es für mich aber dennoch ungeeignet. Dieses Wasser hat keine Zeit zur Regeneration. Hochwertiges Wasser kommt direkt aus der Quelle. Durch die lange Zeit, die es im Gestein verbringt, erhält es einen persönlichen Fingerabdruck, wird mineralisiert. Ich lebe in Berlin, und hier schmeckt mir das Leitungswasser überhaupt nicht. Die Stadtwerke sagen, bei der Einspeisung ins Netz ist das Wasser okay. Was jedoch danach passiert, interessiert die Wasserwerke nicht. Die langen Leitungen hier in Berlin haben auf jeden Fall einen Einfluss auf das Wasser. Das Leitungswasser ist sicher nicht schlecht, ist aber auch nicht so blendend wie ein natürliches Mineralwasser. Denn alte Rohren können Blei ans Wasser abgeben und auch Kalk und Schmutz an den Wasserhähnen hat einen Einfluss. Nachgewiesen ist inzwischen auch, dass sich im Leitungswasser kleinste Mengen Arzneimittelresten finden lassen, die von den Klärwerken nicht herausgefiltert werden können. Ich persönlich möchte aber auch nicht kleinste Reste von Medikamenten zu mir nehmen. Daher trinke ich ungern Leitungswasser.

Wasserspender-Miete.de: Die meisten Menschen merken vermutlich keinen Unterschied beim Trinken verschiedener Wasser. Sind das Banausen? Oder lässt sich der Geschmack trainieren?

Arno Steguweit: Der Geschmack lässt sich natürlich trainieren. Es ist für uns schwieriger, ein Wasser zu bewerten, das wir täglich trinken. Leichter fällt es, wenn wir das Wasser mit einem anderen vergleichen. Jeder kann beim Verköstigen sagen, dieses Wasser schmeckt weicher oder rauher als ein anderes. Es kann im Nachhall brilliant oder eher stumpf sein. Wir alle besitzen diese Fähigkeit, nutzen diese aber nicht. Zu Beginn fällt einem der Vergleich sicher schwerer, man muss es eben üben. Es ist ähnlich wie beim Fahrrad fahren. Man muss sich mit dem Thema Wasser beschäftigen. Dann fällt es einem leichter.

Wasserspender-Miete.de: Verdirbt man sich die Geschmacksnerven mit Extremen wie beispielsweise Süßgetränken oder Alkohol?

Arno Steguweit: Die Geschmacksnerven verändern sich nicht. Aber die Reizschwellen. Ein neues Parfum nehmen Sie auch nur ein paar Tage wahr. Danach haben Sie sich daran gewöhnt. Wir haben an Gerüche oder auch Geräusche im Alltag eine gewisse Erwartungshaltung. Nur wenn dann von dieser Norm abgewichen wird, nehmen wir diesen Unterschied wieder wahr.

Wasserspender-Miete.de: Was trinken Sie privat am liebsten?

Arno Steguweit: Welche Marke - das werde ich Ihnen nicht verraten. Ich trinke aber stimmungsabhängig verschiedene Wasser über den Tag. Um mich zu erfrischen, wähle ich gerne ein hoch mineralisiertes Wasser mit mehr als 1500 Milligramm Mineralien pro Liter. Die Kohlensäure ist ein Aktivator. Es kurbelt die Atmung an und macht uns dadurch wieder munter. Zum Essen am Abend, bei einem Glas Rotwein bevorzuge ich ein stilles, weiches Wasser. Ich entscheide mich also bewusst für ein Wasser. Bin aber nie festgelegt. Wie beim Wein habe ich beim Wasser keinen Favoriten.

Wasserspender-Miete.de: Welches Wasser ist für Sie das furchtbarste oder leckerste Wasser?

Arno Steguweit: Ich bin kein Fan von einer Edelmarke, die aus den USA stammt. Da kostet die Flasche rund 80 Euro. Die Flasche ist mit Swarowski-Steinen besetzt. Abgefüllt wird aber nichts anderes als Leitungswasser aus Tennessee. Ein natürliches Mineralwasser ist für mich von vornherein ein Premium-Wasser. Und das muss auch nicht unglaublich teuer sein. Für 50 bis 90 Cent pro Liter bekommen Sie schon ein sehr gutes Wasser. Legen Sie Wert auf eine schöne Verpackung, kostet der Liter zwischen zwei und vier Euro.

Wasserspender-Miete.de: Wie sieht es da mit dem Wasser vom Discounter aus?

Arno Steguweit: Sensorisch ist dieses Wasser sicher in Ordnung. Es hat jedoch keinen hohen Kalzium-Wert. Bei einem Preis von 19 Cent die 1,5 Liter Flasche ist aber auch klar, dass die Discounter mit diesem Produkt keinen Gewinn erzielen. Wenn Sie bedenken, dass die Plastikflasche, der Deckel und die Schrumpffolie ja auch Kosten bei der Abfüllung verursachen, ist klar, dass dieser Preis ruinös ist. Die Discounter kommen von diesem niedrigen Preis jedoch nicht mehr weg. Die Preisschraube lässt sich nunmal nicht mehr so leicht zurück drehen. Ein gutes Mineralwasser bekommen Sie jedoch auch schon für 80 Cent. Und das sollte doch bei jedem drin sein.

Wasserspender-Miete.de: Gibt es beim Wasser denn auch Trends?

Arno Steguweit: Wir Deutschen sind Weltmeister beim Trinken von Wasser mit Kohlensäure. Das liegt auch sicher daran, dass wir hier viele vulkanhaltige Untergründe vorfinden, die dafür sorgen, dass das Wasser sprudelt. Der Kohlenstoff aus dem Lava-Gestein wird vom Wasser aufgenommen. Die Kohlensäure bildet sich so ganz natürlich. Dieses Wasser nimmt sehr viele Mineralien auf, weil es durch die enthaltene Kohlensäure auch aggressiver ist. Der Trend geht jedoch eindeutig zu stillen, sehr neutralen, weichen Wassern. Dieser wird vor allem heute von den jungen Frauen angetrieben, die viel Wert auf Dynamik und einen gesunden Lebensstil legen. Früher hat sich bei Meetings kaum jemand getraut, etwas zu Trinken zu nehmen. Die Flaschen blieben meist ungerührt stehen. Dies ist heute anders.

Wasserspender-Miete.de: Wer nimmt Ihre Dienstleistung als Wassersommelier in Anspruch?

Arno Steguweit: Im Hotel Adlon waren es natürlich die Gäste. Heute arbeite ich jedoch nicht mehr in der Gastronomie, sondern betreibe einen Online-Shop für Wein und Wasser. In meiner Funktion als Wassersommelier halte ich Vorträge und veranstalte Workshops. Die Kreise sind sehr unterschiedlich. Das kann ein Fimenevent wie beispielsweise ein Infotag der Stadtwerke sein. Oder auch ein einzelnes Seminar für Menschen, die sich privat für das Thema interessieren. Ich nutze die Vorträge sehr gerne, um in Kontakt zum Publikum zu kommen. Bei meinem Onlineshop kommt mir das manchmal zu kurz.

Wasserspender-Miete.de: Werden Sie privat noch eingeladen oder traut sich keiner mehr?

Arno Steguweit: Bei meinen Freunden natürlich. Die sind mit der Thematik vertraut. Bei neuen Bekanntschaften gehe ich immer mit viel Enthusiasmus an die Sache Wasser heran. Ich freue mich immer, wenn ich Leute mit meinem Wissen begeistern kann.