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Die Weltwasserwoche in Stockholm 2017

Jedes Jahr aufs Neue kommen Experten und Vertreter verschiedener Interessengruppen zum Thema Wasser auf der World Water Week in Stockholm zusammen. Es geht dabei um das Problem der stetig voranschreitenden Verknappung des Trinkwassers auf der Welt. Die World Water Week gibt es seit 1992 und das Thema ist in Angesicht der weltweiten Entwicklungen aktueller denn je.

Die Weltwasserwoche in Stockholm 2017

Das Motto der diesjährigen Weltwasserwoche ist „Water and Waste: Reduce and reuse“ (dt. „Wasser und Verschwendung: reduzieren und wiederverwenden“). Konkret geht es darum, wie man anfallendes Abwasser reduzieren und als Ressource auf verschiedene Arten und Weisen verwenden kann. Sie startet in diesem Jahr am 27. August und endet am 1. September.

Allgemeines zur Weltwasserwoche in Stockholm

Das SIWI (Stockholm International Water Institute) organisiert die Weltwasserwoche. Es berät international bei politischen Entscheidungen bezüglich Wasser und Klima. Das Institut setzt sich dafür ein, Wasser auf der Welt nachhaltig und fair zu nutzen. Auf der World Water Week wird eine Plattform für Vertreter verschiedenster Bereiche wie Wirtschaft, Politik und Forschung geboten. Oberstes Ziel ist die Annäherung dieser unterschiedlichen Gruppen, um Verständnis und Zusammenarbeit zu fördern. Jährlich kommen so 2500 Menschen zusammen, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Im Rahmen der Veranstaltung werden Preise für herausragende Leistungen im Bereich Wasser und Nachhaltigkeit an Unternehmen und Einzelpersonen verliehen.

Gewinner des Stockholm Water Prize 2017: Stephen McCaffrey

Die drei entscheidenden Punkte für das Stockholm Water Prize Komitee:

  1. Grundlegende Mitarbeit an internationalen Verhandlungen und Abkommen
  2. Große wissenschaftliche Leistungen, wie das Buch „The Law of International Watercourses“
  3. Seine Leistungen als Führungskraft, die er mit rechtlicher Expertise, Beratertätigkeit sowie der Ausbildung und Leitung komplexer Verhandlungen mit unterschiedlichsten Interessenvertretern unter Beweis gestellt hat

Der Stockholm Water Prize ist wohl der bedeutendste Preis dieser Veranstaltung. Er ist mit 150.000 USD dotiert und wird am 30.08.17 von König Carl XVI. Gustaf von Schweden verliehen. Dieses Jahr wird er an Stephen McCaffrey übergeben. McCaffrey ist Professor der Rechtswissenschaften an der University of the Pacific in Kalifornien und gilt derzeit als wichtigster Experte im Bereich des internationalen Wasserrechts. Er hat weltweit bei vielen Verhandlungen zwischen Staaten mitgewirkt, um eine friedliche Nutzung gemeinsamer Wasserquellen zu erwirken. Trotz des erfahrungsgemäß hohen Konfliktpotentials in solchen Verhandlungen, sieht McCaffrey Süßwasserquellen als große Chance für die Zusammenarbeit von Nachbarstaaten.

Water and Waste: Reduce and reuse

Wasserversorgung in der Landwirtschaft
Gereinigtes Abwasser kann beispielsweise zur Bewässerung genutzt werden

Ähnlich wie am Weltwassertag 2017, wird es Ende August auch in Stockholm um die Reduktion und Wiederverwertung von Abwasser gehen. Laut dem Weltwasserbericht der Vereinten Nationen 2017 werden weltweit mehr als 80 Prozent des anfallenden Abwassers unbehandelt in umliegende Gewässer eingeleitet. Besonders auf ärmere Länder trifft dies zu. Gründe hierfür sind eine schlechte Infrastruktur und fehlendes Geld für Anlagen, in denen Wasser aufbereitet werden kann. Politisch gesehen ist in den betreffenden Staaten meist nur die Wasserversorgung von Bedeutung, jedoch nicht die saubere Entsorgung des Abwassers. Dies belastet das Grundwasser zunehmend und macht es für Menschen ungenießbar. Doch auch Faktoren wie der Klimawandel, die stetig wachsende Weltpopulation oder die Industrialisierung von Schwellenländern stellen große Herausforderungen für die weltweite Wasserversorgung dar.

Folgen von unbehandeltem Abwasser

Die Folgen von unbehandeltem Abwasser sind sehr verschieden. Wenn es ins Trinkwasser gelangt, führt es zu gesundheitlichen Schäden der betroffenen Menschen. Unter den ungenießbaren Süßwasserquellen leiden aber auch Fische und andere Tiere, die oft daran verenden. Dies hat wiederum Konsequenzen für die Bevölkerung, da die Tiere als Nahrungsquellen und Verkaufsgüter wegfallen. Je nach Art der Verunreinigung kann das Wasser auch unbrauchbar für die Landwirtschaft sein und zu wirtschaftlichen Einbußen führen.

Vorsorge ist besser als Nachsorge

Auf der Stockholmer World Water Week werden Methoden vorgestellt, wie man den genannten Ursachen und Folgen entgegnen kann. Dazu zählen neben fortschrittlichen Technologien, auch Geschäftsmodelle und Mechanismen in der Politik. Besonderes Augenmerk liegt auf junge und neu entstehende Verschmutzer in der Landwirtschaft, Tierhaltung und Industrie. Moderne Verfahren können hier helfen, Abwässer zu reduzieren, dennoch sind sie bei der Herstellung vieler Produkte nicht zu vermeiden. Deshalb wird ein Umdenken angestrebt, Abwasser nicht nur als Müll, sondern als Quelle für Rohstoffe, Energie und sauberes Wasser zu sehen.

Abwasser als Ressource

Faulturm eines Klärwerkes
In Faultürmen von Klärwerken entsteht Faulgas

Abwasser besteht zu 99 Prozent aus Wasser und zu einem Prozent aus Fest- und Schwebstoffen, die teilweise verwertet werden können. Dazu zählen unter anderem Phosphor und Stickstoff, die für die Herstellung von Dünger genutzt werden. Bereits hier kann gleichzeitig viel Energie gespart werden, da die Herstellung von konventionellem Stickstoffdünger enorm viel Energie benötigt. Das im Klärwerk ohnehin anfallende Faulgas kann — ähnlich wie Biogas — zur Produktion von Strom und Wärme genutzt werden. Ganz zum Schluss bleibt sauberes Wasser übrig, das für Tiere und zur Bewässerung von Pflanzen genutzt werden kann. In trockenen Regionen wäre das Wasser nach gründlicher Reinigung sogar als Trinkwasser verwendbar. Astronauten auf der ISS tun dies tagtäglich: Sie nutzen Wasser, das immer wieder neu aufbereitet wird.

Was wir für mehr sauberes Trinkwasser tun können

Ein wichtiger Schritt ist, sich zu verdeutlichen, dass das Wasser auf der Welt ungleich verteilt ist und dass es nicht den einen großen Wasserkreislauf gibt, sondern viele kleine. In Deutschland steht für alle ausreichend Wasser zur Verfügung. Jeden Tag verbrauchen die Deutschen pro Kopf etwa 120 Liter. Es gibt allerdings einen indirekten Wasserverbrauch, den wir durch den Kauf verschiedener Produkte verursachen; täglich etwa 5000 Liter pro Person. Beim Kauf von argentinischem Steak, greifen wir indirekt in einen Wasserkreislauf in Argentinien ein. Wer viel Steak isst, hat einen hohen indirekten Wasserverbrauch. Nicht nur weil Rinder auch trinken müssen, sondern weil das Futter extra dafür angebaut werden muss und ebenfalls viel Wasser benötigt. So fallen auf ein Kilogramm Rindfleisch etwa 15.000 Liter Wasser. Da in Argentinien zum Teil große Wasserknappheit herrscht, hat unser Kauf hierzulande einen immensen Einfluss auf den dortigen Wasserkreislauf. Da das Futter teilweise importiert wird, sind ebenfalls Kreisläufe in anderen Ländern von nur einem Kauf beeinflusst.

Es bringt also schon viel, wenn man die Zusammenhänge unseres eigenen Konsums versteht und bewusster einkauft. Eine kleine Übersicht von Nahrungsmitteln und ihren Wasserverbrauch, können Sie sich auf der Seite von Virtuelles Wasser ansehen.